Drei müssen reichen

on Januar 21 | in 4 tagwerkteam, 5 tagwerkzeug, 9 Beiträge, Ideen, Träumereien | by | with No Comments

Wir haben ein Produkt und das soll nun an die Frau bzw. an den Mann gebracht werden. Dazu brauchen wir Marketing. Meiner Meinung nach ist das eigentlich unnötig – unsere Idee ist super und selbst erklärend. Es ist also – haben Sie mal eine halbe Stunde Zeit? Also wir brauchen Marketing. Ich habe mich dem Thema mit demselben Enthusiasmus genähert wie dem Abwasch in unserer Küche.

Zuerst haben wir das Thema umbenannt in Kommunikation. Das ist unsere Politik der kleinen Schritte. Als nächstes mußten wir dann unser Produkt prägnant formulieren. Nach dem ersten Versucht waren wir  dann bei einer Liste von einer Seite (bei der Verwendung eines kleinen Schriftsatzes).  Wenn wir nun unter Prägnanz bei Wikipedia nachschauen, dann findet man dort auch solche Worte wie Weitschweifigkeit und Umständlichkeit – nur leider als Abgrenzung, also was nicht prägnant ist. Liste ins Archiv und nächster Versuch.

Analyse der Kundenstruktur
Analyse der Kundenstruktur (Prägnante Darstellung)

Aber halt – warum dürfen wir denn nicht ausführlich über unser Produkt berichten. Sind unsere Kunden nicht mündige Bürger, denen man mindestens so viel Text wie auf dem Beipackzettel eines Medikamentes zumuten kann? Nur wer liest schon einen Beipackzettel ganz komplett durch.  Wenn man eine Information sucht, dann weiß man unter welchem Punkt man suchen muß. Ein Beipackzettel hat eine klare Struktur und die hatten wir nicht.Also Struktur schaffen. Dazu müssen wir erst mal identifizieren, was besonders wichtig ist. (Ich hätte da so eine Auflistung im Archiv.) Wir kommen also nicht umhin, all das raus zu schmeißen, was nicht ganz so wichtig ist (aber immer noch ganz schön wichtig aber nur eben nicht ganz so wichtig): Machen wir also eine Liste mit drei Punkten. Von der Abteilung Kommunikation habe ich gelernt, daß drei eine gute Zahl ist. Neun, also die Potenz von drei, also dreimal drei – das wäre doch noch besser. Leider konnte ich mich nicht durchsetzen. Also brauchen wir drei Punkte.

Wir müssen kürzen und nun das heißt es Abschied nehmen. Das ist hart, sehr hart.  Denn die Punkte lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Die Punkte, die mir ans Herz gewachsen sind, weil sie elegant ein spezielles Problem lösen. Das Problem hatte nämlich vor drei Jahre ein guter Freund von mir und ist daran fast verzweifelt – aber sonst hatte es bisher kaum noch jemand. Also raus damit.
  • Die Punkte, die mich besonders viel Schweiß in der Umsetzung gekostet haben, weil es eine echte Herausforderung war, sie zu lösen. Nur leider versteht das auf die Schnelle keiner. Auch raus.
  • Die Punkte, die ich schon vor langer Zeit umgesetzt habe, und die eigentlich eher langweilig sind, weil sie mir so vertraut sind. Leider sind das die zentralen Punkte für unsere Liste weil diese die Kernfunktionalität beschreiben.
Featureliste im Überblick (ohne Metafeatures)
Gekürzte Featureliste (grafische Darstellung)

So, nun haben wir unsere Liste – wenn auch aus meinen Augen etwas ernüchternd (wir haben da noch ganz viele Megafeatures).  Aber eben weder weitschweifig noch umständlich. Und vor allem haben wir jetzt eine Struktur, in die wir auch speziellere Informationen einflechten können (ich habe da noch so  eine Liste in meinem Archiv).

Es ist nicht so, daß ich die Finale Liste nicht vorstellen will, nur ich kenne sie noch nicht. Sie liegt jetzt in der Kommunikationsabteilung und wird dort finalisiert – ich gehe jetzt mal den Abwasch machen.

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